Mein Name ist Davide Brocchi. Ich bin freiberuflicher Sozialwissenschaftler und erforsche gesellschaftliche Transformationsprozesse in Theorie und Praxis – mit einem besonderen Fokus auf soziale und kulturelle Nachhaltigkeit.
Geboren wurde ich 1969 in Rimini (Italien) und bin dort zwischen der Adria und dem Apennin aufgewachsen. Nach dem Studium der Philosophie, Soziologie und Psychologie an den Universitäten Bologna und Düsseldorf promovierte ich am Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim.
1992 zog ich nach Deutschland und arbeite seitdem in vielfältigen Kontexten – unter anderem mit Kommunen und Regionen, Hochschulen und Kultureinrichtungen, Stadtteilinitiativen und NGOs. Neben meiner Tätigkeit als Forscher und Publizist bin ich als Dozent und Berater aktiv, als Mitgestalter von Transformationsprozessen und als systemischer Supervisor.
In meiner Biografie verbinde ich die Frage nach (Wieder-)Verwurzelung von Lebensweisen und Orten mit der intellektuellen Mobilität und dem Perspektivwechsel, die mit der Erfahrung der Migration einhergehen. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur Innovation, sondern auch Bewahrung oder »Exnovation« (wer die Lösung will, muss sich zuerst vom Problem lösen können).
Nachhaltige Transformationsprozesse verstehe und gestalte ich als individuelle und kollektive Lernprozesse. Seit 2011 arbeite ich in verschiedenen Regionen, Städten und Quartieren – entwickle Reallabore und Commoning-Aktivitäten. Dabei baue ich breite Netzwerke und neue Allianzen auf, darunter Citizen-Public-Partnerships.
Meine Idee eines jährlichen »Tags des guten Lebens« als Katalysator für eine demokratische und progressive Transformation der Stadt hin zu mehr Nachhaltigkeit wird seit 2013 in Köln umgesetzt, seit 2020 in Berlin und seit 2021 in Wuppertal. Diese Initiative wurde 2011 mit dem »Dialog Kölner Klimawandel« ausgezeichnet und erhielt 2017 den Ersten Deutschen Nachbarschaftspreis der Stiftung nebenan.de.
Wie kann ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt auf einem physisch begrenzten Planeten gelingen? Solche Fragen stehen im Zentrum meiner Transformationsforschung und meiner Arbeit. Dazu habe ich 2024 das Buch »By Disaster or by Design? Transformative Kulturpolitik« veröffentlicht.

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