Auf Einladung des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein stellte ich am 19. Januar 2017 meine Thesen für eine »nachhaltige Kulturpolitik« bei der Konferenz »Kultur und Nachhaltigkeit« in Kiel vor. Die Veranstaltung fand im »Impuls-Werk« Alte Mu statt und wurde von der Landesministerin Anke Spoorendonk eröffnet. Anwesend waren ca. 180 Vertreter:innen von Kultureinrichtungen, Mitarbeiter/innen der Landesregierung, Kommunalpolitiker:innen, Kulturvermittler:innen und Künstler:innen.
Auszug aus dem Vortrag:
»Die Kulturpolitik sollte sich […] als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen und den erweiterten Kulturbegriff entsprechend aufwerten, denn erst er macht die eigentliche Relevanz von Kultur bewusst. Kultur ist der Bauplan unserer Gesellschaft […]. Eine nachhaltige Kulturpolitik ist auch Kulturkritik: Sie hinterfragt Dogmen, Mythen und Vorurteile – und wirkt schon dadurch ästhetisch und anti-autistisch […]. Gemeinsam mit der Zivilgesellschaft können in den Künsten und in den Subkulturen Zukunftsoptionen entstehen, erprobt und weiterentwickelt werden – und aus dieser Perspektive sollten Projekte gefördert werden.
…
Deshalb sehe ich im Kulturbereich (Theater, Museen, Hochschulen…) den idealen Raum für eine gesellschaftliche Reflexion von unten – sprich mit Bürgerbeteiligung -, aus der sich kreative Prozesse entfalten können. Es geht darum, die Bürger:innen wieder zu ermächtigen, eigene Konzepte des guten Lebens zu entwerfen und gemeinsam umzusetzen – nach dem Prinzip: Jede Bürgerin und jeder Bürger kann ein Künstler sein. Wie sieht eine selbstgemachte Stadt aus?« Weiter zum ganzen Vortrag…
Zum Thema
- Nachhaltigkeit als kulturelle Herausforderung. In: Vera Steinkellner (Hrsg.): CSR und Kultur. Berlin/Heidelberg: Springer, 2015. S. 41-70.
- Die Umweltkrise – eine Krise der Kultur. In: Günter Altner, Heike Leitschuh et al. (Hrsg.): Jahrbuch der Ökologie 2008. München: Verlag C.H. Beck, 2007. S. 115-126.
- Die kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit. In: Magazin Cultura21. Herausgeber Institut Cultura21 e.V., Köln, 2007.
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