Anfang August verbrachte ich eine Woche in Wien. Meine Eindrücke?
(1) Der öffentliche Raum wurde hier großzügig gestaltet und wird gut gepflegt. Überall gibt es Bänke, das finde ich bezeichnend für die Art, wie die Stadt gedacht wird. Zahlreiche Trinkbrunnen, frisches Trinkwasser gibt es umsonst.
(2) Die Stadt selbst hat viel Wohnraum gebaut. Wien gilt als »Paradies für Mieter«: 62 Prozent der Wiener leben in einer geförderten oder kommunalen Wohnung.
(3) Sehr gutes ÖPNV-Netz. Eine Fahrkarte kostet 2,40 Euro, Kinder bis 14 zahlen nichts.
(4) Auf der Straße fahren überdurchschnittlich viele SUVs, darunter sah ich auffällig viele mit ukrainischem Kennzeichen. Man bekommt den Eindruck, ein Teil der ukrainischen Oberschicht hat in Wien einen sicheren Rückzugsort in Zeiten des Kriegs gefunden.
(5) Ich führte ein paar Gespräche über die Frage, wie Österreich zum Ukraine-Krieg steht. Hier bleibt ein NATO-Beitritt »tabu«, man weißt nicht für wie lange noch. Die Neutralität ist den Österreicher*innen immer noch sehr wichtig. Der Militäretat wird trotzdem steigen, auf 6 Mrd. Euro.
(6) In Wien gibt es viel Grün und es leidet gerade sehr: zu wenig Regen.
(7) Wien ist das, was Berlin gerne wäre: So dachte ich manchmal.
Bilder: © Davide Brocchi, 2022
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