Der Kulturwandel von einer imperialen zu einer solidarischen Lebensweise

Zu diesem Thema habe ich am 10. März 2018 einen Vortrag im Rahmen der »ILA-Werkstatt für globale Gerechtigkeit« in der ufa Fabrik, Berlin, gehalten.

Themen des Vortrags:

(A) Was ist Kultur? Bevor wir uns die Frage stellen, wie der Kulturwandel gelingen kann, müssen wir verstehen, was Kultur überhaupt ist und worin ihre Relevanz besteht.

(B) Imperiales und solidarisches Kulturprogramm. Man kann gesellschaftliche Entwicklung als Materialisierung eines Kulturprogramms definieren, Kultur ist der Bauplan einer Gesellschaft, die DNA einer Gesellschaft. Sowohl die imperiale Lebensweise als auch die solidarische und ökologische Lebensweise materialisieren, vergegenständlichen ein Kulturprogramm. Wenn wir die Lebensweise ändern wollen, dann müssen wir das Kulturprogramm dahinter ändern. Hier möchte ich ein paar Unterschiede zwischen diesen Kulturprogrammen benennen.

(C) Kulturwandel als mediale Herausforderung. Ohne Medien im umfassenden Sinne kann keine Kultur eine gesellschaftliche Wirksamkeit entfalten, egal wie gut oder schlecht die Kultur auch ist. Die solidarische Lebensweise hat zwar einen inhaltlichen Vorsprung gegenüber der imperialen Lebensweise, aber keinen medialen. Umgekehrt sind die inhaltlichen Horizonte der imperialen Kultur sehr begrenzt (denken wir an den offensichtlichen Widerspruch zwischen Wachstumsdogma und biophysischen Grenzen des Planeten), die Dominanz dieser Kultur ist vor allem eine mediale, besser: eine massmediale.

(D) Kulturökologie. Seit der Aufklärung werden Natur und Kultur als Gegensätze gesehen, in Wahrheit ist die Kultur ein Produkt der Natur. Sie funktioniert nach ähnlichen Mechanismen. So wie die Biodiversität Ökosysteme krisenresistenter und anpassungsfähiger macht, so macht die kulturelle Vielfalt soziale Systeme resilienter. Die imperiale Lebensweise ist eine Monokultur. Eine Monokultur der Nachhaltigkeit ist ein Widerspruch in sich.

Zum vollständigen Vortragstext (PDF)

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