In den letzten Monaten wurde ich in verschiedene Städte eingeladen, den Transformationsansatz hinter dem »Tag des guten Lebens« vorzustellen und über die Lehren aus dem Kölner Realexperiment zu berichten. Daraus hat sich eine bundesweite Plattform von Initiativen, Bundesverbänden und Experten entwickelt.
In Köln findet der Tag des guten Lebens seit 2013 einmal jährlich statt, in wechselnden Quartieren. In Berlin wird die Idee von 50 Organisationen mitgetragen, dort soll der Tag des guten Lebens 2020 in drei Kiezen stattfinden. In Wuppertal hat sich auch eine Initiative gebildet. In Dresden ist eine »Woche des guten Lebens« für 2021 geplant.
Wie wäre es mit einem bundesweiten Tag des guten Lebens oder ein Wochenende des guten Lebens, so dass möglichst viele Menschen das gute Leben nicht in anderen Städten konsumieren müssen, sondern selbst mitgestalten, vor der eigenen Haustür? Was an einem Tag möglich ist, kann das ganze Jahr lang möglich sein. Das Erleben ist viel überzeugender, als das bloß darüber Reden.
Nun ist der erste Schritt eine Verständigung der Initiativen über die Frage, was das gute Leben ist und wie der Weg dahin aussehen soll. In einem solchen Prozess geht es nicht darum, die unterschiedlichen Initiativen zu uniformieren. Jede Stadt und jedes Quartier hat eine Eigenart, einen Eigensinn. Unterschiede können dazu dienen, voneinander zu lernen. Es braucht jedoch einen äußeren gemeinsamen Konzeptrahmen, um zu vermeiden, dass die üblichen Muster auch in der Transformation dominant werden (z.B. Kommerzialisierung).
Tage des guten Lebens in Deutschland
Zum Thema
- Bundesweite Lernende Charta zum Tag des guten Lebens (beschlossen am 22.3.2019 im Haus der Demokratie, Berlin)
- Buch »Urbane Transformation. Zum guten Leben in der eigenen Stadt«. Bad Homburg: VAS-Verlag, 2017
- Studie »Der Berliner Tag des guten Lebens als Prozess (2017-2020)«
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